Service-Telefon: +49 2363 / 9123-0 – Switch to EN
Der aufgrund des hohen Zinsniveaus und stark gestiegener Lebenshaltungskosten massiv eingebrochene Wohnungsbau sowie fehlender Wohnraum standen im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen der Herbstsitzung der Arbeitsgruppe (AG) BauFokus sowie der Mitgliederversammlung des Gesprächskreises Baustoffindustrie/Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB) (GSKR) Mitte Oktober am Sitz des BDB in Berlin.
Dazu gehörte auch die Auseinandersetzung mit einer aktuellen Unternehmerkampagne, die – unter der Überschrift „Bau-Stau. Auflösen. Jetzt!“ – in der ersten Phase sehr stark durch die Hagebau-Gruppe angeschoben wurde. Mit von der Partie war unser Geschäftsführer Christoph Nielacny. Er nahm sowohl an der Tagung der AG BauFokus, deren berufenes Mitglied er seit 2016 ist, als auch an der zweitägigen Mitgliederversammlung des GSKR im Berliner Melia-Hotel teil.
Zur diesjährigen Herbsttagung der AG BauFokus im GSKR am 16. Oktober waren insgesamt 17 ihrer Mitglieder in das Verbändehaus, den Sitz des BDB, in die Bundeshauptstadt gekommen. Nach einer Begrüßung drehte sich der erste Tagesordnungspunkt um den Status der Unternehmerkampagne „Bau-Stau. Auflösen. Jetzt!“, initiiert von der Hagebau. Jan Buck-Emden, Geschäftsführer Hagebau, gab Einblicke in die Aktionen, die z. B. rund um den Wohnbaugipfel mit der Bundesregierung Ende September stattgefunden haben. Johannes M. Schuller, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Hagebau-Gruppe, stellte in einem Statement die seiner Meinung nach aktuell in Teilen existenzgefährdende Situation der deutschen Bauwirtschaft auf Seiten der Zulieferindustrie und des Baustoffhandels heraus. Gleichzeitig warb er um weitere Unterstützer für die Kampagne. Im Anschluss wurde Johannes M. Schuller nach 29-jähriger Mitgliedschaft in der AG BauFokus vom jetzigen Sprecher Volker Christmann verabschiedet. Dann folgten digitale Vorträge per Microsoft Teams über die Themen „Serielles Planen und Bauen individueller Gebäude“ von Roland Hakenjos, Prokurist und technischer Bereichsleiter bei Ed. Züblin AG, und „Modulares Bauen & Industrielles Bauen“ von Stephan Meier, Leiter Verkauf Firmengruppe von Max Bögel.
Die AG BauFokus nutzte die Gelegenheit, zu bewerten, ob die vorgestellten Verfahren dazu geeignet sind, den Bauprozess zu beschleunigen und zu verschlanken sowie dem Fachkräftemangel im Bereich der Ausführung zu begegnen. Fazit: Die Baukosten liegen heute noch relativ deutlich über denen in konventioneller Vorgehensweise, wenn zum Beispiel Stein auf Stein gemauert wird. „FLECK jedenfalls ist auf diesen Trend sehr gut vorbereitet: Insbesondere bei den Steildachprodukten muss kein Zusammenbauen einer Grundplatte mit z. B. einem Lüfterrohr erfolgen, die Kunden erhalten fertige Produkte im bzw. aus dem Karton. Zudem kommt unser Universal-Zubehör dem Gedanken der seriellen ‚einfachen Planung und mehrfachen Umsetzung‘ sehr entgegen“, so Christoph Nielacny.
Die Teilnehmer der AG BauFokus waren (v. l. n. r., s. Titelbild oben):
FLECK-Geschäftsführer Christoph Nielacny (m.) mit Heinz-Jakob Holland (l.), Vice President Business Development Central Europe der H+H International A/S und Mitglied im Aufsichtsrat der H+H Deutschland GmbH, Sprecher der AG Strukturwandel im GSKR und Michael Marien (r.), Geschäftsführer Roto Frank Treppen GmbH beim Get-Together-Dinner der AG BauFokus.
Unser Geschäftsführer Christoph Nielacny ist seit 2016 berufenes Mitglied in der AG BauFokus des GSKR. FLECK hält bei seiner Vertriebsstrategie strikt die Dreistufigkeit ein. Das heißt, die Vermarktung findet über den Baustoff-, Bedachungs- und SHK-Fachhandel als Partner statt. Deshalb unterstützten wir sowohl die Aktivitäten des Zentralverbandes des deutschen Bedachungsfachhandels e.V. (ZDBF) als auch die des BDB.
Der BDB ist die Interessenvertretung des Baustoff-Fachhandels in Deutschland. Seit 1981 diskutieren im GSKR Unternehmen der Baustoffindustrie sowie der BDB branchenbezogene und -übergreifende Themen. Neben der AG BauFokus, die organisatorisch und fachlich durch den BDB-Regional-Geschäftsführer Christian Lübbert koordiniert und durch Volker Christmann, Senior Vice President Insulation Central Europe ROCKWOOL International A/S, geleitet wird, haben sich acht weitere Arbeitsgruppen mit über 200 Experten aus beiden Branchen gebildet: Strukturwandel, Marketing, Aus- und Weiterbildung, Logistik, Tiefbau, Fliese, Datenaustausch und Nachhaltigkeit. Letztere ist relativ neu und auf Anregung der Experten der AG BauFokus gegründet worden. Erfreulich: Britta Rugulies, FLECK-Anwendungstechnik, arbeitet ab sofort in der AG Nachhaltigkeit mit. Hier ergeben sich aus Sicht von FLECK gute Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. So hat FLECK mit der Produktserie ECO FORM einerseits einen, gemäß der Zertifizierung durch den ZVDH, nachhaltigen Bleiersatz in den Markt eingeführt. Zum anderen verwenden wir im Produktionsprozess insbesondere im Bereich der Rohrextrusion Sägeabfall aus unserem Tiefziehprozess.
Ganz im Sinne der Partnerschaft im dreistufigen Vertriebsweg liefert FLECK dem Baustoff-, Bedachungs- und SHK-Handel auch die (Produkt-)Daten, die er braucht. Deshalb stellte FLECK dem Handel schon immer die Artikel-Stammdaten für alle Produkte mit GTIN/EAN-Codes und Bruttopreisen auf Anfrage digital zur Verfügung. Darüber hinaus werden Rechnungen auf Wunsch digital, als PDF-Dateien, versendet. Und selbstverständlich haben wir den EDIFACT-Standard für das Format elektronischer Daten im Geschäftsverkehr erreicht. So arbeiten wir mit einigen Baustoffhandelskooperationen neben EDI-INVOIC (Rechnungen) auch im Rahmen von EDI-Orders (Bestellungen) zusammen.
Übergreifende, digitale Informations- und Kommunikationskanäle sind für die Baustoff- bzw. Bedachungs-Branche wertvoll, um die verschiedenen Marktpartner und deren Prozesse miteinander vernetzen zu können. Datenbanken sind hierbei einer dieser Kanäle. Durch sie entsteht eine sinnvolle Optimierung der Kommunikation zwischen Herstellern, Händlern, Architekten und Verarbeitern. FLECK ist auf Wunsch des BDB und des ZDBF Mitglied in den folgenden Datenbanken:
Christoph Nielacny (l.) mit Christoph Bauschen (m.), Geschäftsführer bei unserem Lieferanten Upmann GmbH & Co. KG, Rietberg und Germar Baumgärtel (r.), Geschäftsführender Gesellschafter der Baumgärtel GmbH, Baustoffe für Zukunft + Umwelt, Neuwied.
Die Mitgliederversammlung des GSKR startete mit einer Begrüßung durch BDB-Präsidentin Katharina Metzger, die auch eine Zustandsbeschreibung der derzeitigen Baukrise vornahm. Diese „Analyse“ wurde in dem Festvortrag von Prof. Dr. Peter Bofinger, Seniorprofessur für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg sowie ehemaliges Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (März 2004 bis Ende Februar 2019), zum Thema: „Ist Deutschland wieder der ‚kranke Mann‘ in Europa? Und was kann die Bauwirtschaft zur Therapie beitragen?“ vertieft.
Prof. Dr. Peter Bofinger, Seniorprofessur für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg referierte zum Thema: „Ist Deutschland wieder der ‚kranke Mann‘ in Europa? Und was kann die Bauwirtschaft zur Therapie beitragen?“
Im Anschluss stellten Michael Knüppel, Vorsitzender der Geschäftsführung STARK Deutschland GmbH, und Jan Buck-Emden – der Empfehlung der AG BauFokus vom Vortag folgend – die Kampagne „Bau-Stau. Auflösen. Jetzt!“ vor. Dabei machten sie die unterschiedlichen strategischen Positionierungen klar: Auf der einen Seite arbeitet der BDB im Rahmen seiner intensiven Lobbyarbeit vor Ort im politischen Umfeld. Hierzu nutzt er sehr häufig wissenschaftliche Studien, um gegenüber den Volksvertretern und der Bundesregierung sehr sachorientiert zu argumentieren. Demgegenüber steht die PR-Kampagne, die eben nicht der BDB trägt, sondern viele Unternehmer auf Initiative der Hagebau. Diese macht in der ersten Ausbaustufe mit ca. einer halben Million Euro Investition medienstark auf die Krise am Bau aufmerksam. Jan Buck-Emden: „Natürlich ist diese auch aus einer Wut vieler Hagebau-Gesellschafter über das Nichtstun der Regierung bzgl. der Baukrise entstanden. Es besteht große Angst, dass eine ganze Branche und zuallererst die vielen verarbeitenden Unternehmen aus den verschiedenen Gewerken unter die Räder geraten.“
Michael Knüppel, Vorsitzender der Geschäftsführung STARK Deutschland GmbH, Offenbach, Mitglied im BDB-Präsidium stellte die Kampagne „Bau-Stau. Auflösen. Jetzt!“ vor.
Am nächsten Tag stellten darauf aufsetzend Professor Dipl.-Ing. Architekt Dietmar Walberg, Hochschule Lübeck und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (Arge), und Michael Hölker, BDB-Hauptgeschäftsführer, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse für das sog. Verbändebündnis Wohnungsbau vor: Sieben führende Partner der deutschen Bau- und Immobilienbranche, u. a. der BDB, veranstalten den jährlich stattfindenden Wohnungsbau-Tag. Als Branchen-Gipfel ist er mit seinen aktuellen Wohnungsbau-Studien ein fester Termin für Politik und Presse in Berlin. Und natürlich für die Branche bundesweit. Der Wohnungsbau-Tag ist seit Jahren der politische Kompass und soziale Seismograf für das Bauen und Wohnen in Deutschland. Michael Hölker ist für die Koordination der Arbeit zuständig.
Im Anschluss folgte eine Diskussionsrunde zwischen Dietmar Walberg und den wohnbaupolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen: Michael Hannes Kiesling (CSU), Hanna Steinmüller (Bündnis 90/Die Grünen) und Mechthild Heil (CDU). Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Karlsruhe/Bad Nauheim, resümierte gegenüber den Politikern, die auf die Schuldenbremse und die Haushaltsräson verwiesen: „Sie schauen zu stark auf die Ausgabenseite. Wenn nichts passiert, wird der Wohnungsbau zu Grabe getragen.“
Einblick in die Podiumsdiskussion, die von Michael Hölker moderiert wurde.
Christoph Nielacny (l.) mit Hartmut Möller (m), Geschäftsführer Einkauf und Gesellschafterbetreuung bei der EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Karlsruhe/Bad Nauheim und Max Schierer (r.), BDB-Ehrenpräsident, Max Schierer GmbH, Cham bei der Mitgliederversammlung des BDB.
Carsten Beier (r.), Geschäftsführer Rheinzink GmbH & Co. KG, Datteln und damit quasi unser „Nachbar“ am FLECK-Standort Datteln neben Marc-Oliver Windbacher (m.), Geschäftsführer Personal (CHRO) und EHS (Environment, Health and Safety) bei der STARK Deutschland GmbH, Offenbach sowie Sprecher der AG Aus- und Weiterbildung im GSKR.
