Insgesamt 60 Teilnehmer:innen aus Industrie und Handel kamen bei der Mitgliederversammlung in der geschichtsträchtigen Location im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg zusammen. Das Rheinhotel Dreesen wurde im 19. Jahrhundert errichtet und beeindruckt Besucher:innen noch heute mit seiner imposanten Fassade an der Rheinpromenade.

Das Rheinhotel Dreesen ist von außen ein echter „Hingucker“.

Zu den „ordentlichen“ Mitgliedern des Vereins zählen in erster Linie Bedachungsfachhändler. Unternehmen aus der Baustoff- und Bedachungsindustrie werden beim ZDBF als „Fördermitglieder“ geführt. Diese Mischung spiegelte sich auch in der Wahl der Referenten bzw. den Vortragsinhalten wider. Die Moderation übernahm Bernd Lordieck, der hauptberuflich als Geschäftsführer der COBA-Baustoffgesellschaft für Dach + Wand GmbH & Co. KG Osnabrück agiert und als Mitglied des ZDBF-Vorstandes für den Bereich Kommunikation zuständig ist. Heinz Slink, Vorsitzender des ZDBF-Vorstandes und Geschäftsführer der FDF Dienstleistungsgesellschaft mbH Wilnsdorf, stellte die Ergebnisse der neuen ZDBF-Umsatzabfrage vor, die in Zusammenarbeit mit der B+L Marktdaten GmbH aus Bonn entwickelt wurde.

Bei den weiteren Vorträgen stand vor allem ein Thema im Fokus: Nachhaltigkeit im Dachdeckerhandwerk. So präsentierte Rechtsanwalt Ulrich Marx, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks e. V. (ZVDH) Köln, die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie des ZVDH, die im Wesentlichen auf den folgenden sechs Unteraufgaben fußt:

1. Bestehende Förderlandschaft ausbauen
2. „Eine-Millionen-Dächer-Sanierungsprogramm“ auf den Weg bringen
3. Green Deal für Stadt und Grün umsetzen
4. Schwerpunkt beim Seriellen Sanieren erweitern
5. Entsorgung und Recycling zukunftsfest machen
6. Fachkräftemangel angehen

Insbesondere der fünfte Punkt steht auch bei FLECK bereits weit oben auf der Agenda: „Wir freuen uns, dem Markt mit ECO FORM EASY ein Produkt bieten zu können, das sich zu 100 Prozent recyceln lässt. Da Walzblei und Bleiersatzprodukte bekanntlich im Dachdeckerhandwerk oft zum Einsatz kommen, sehen wir hier großes Potenzial“, so FLECK-Geschäftsführer Christoph Nielacny.

Die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie des ZVDH fußt im Wesentlichen auf den o. g. sechs Unteraufgaben.

Wo Nachhaltigkeit ein Thema ist, sind auch Photovoltaik-Anlagen oft nicht weit. Michael Zimmermann, ZVDH-Vizepräsident, zeigte sich fest überzeugt davon, dass die Zukunft der Energiewende auf dem Dach stattfindet und referierte passend dazu über das „Sensationelle Comeback von PV-Anlagen“. Mit seinem Vortrag spielte er vor allem auf den folgenden Hintergrund an:

• Von 2000 bis 2011 stieg die mit Photovoltaik erzeugte jährliche Energie von 0,064 TWh auf ca. 19 TWh und damit auf das rund Dreihundertfache.
• 2012 betrug der Zubau 8.300 MW (= 8,3 GW), womit eine neue Rekordmarke aufgestellt wurde. Zahlreiche Investoren beschleunigten ihre Projekte, weil sie Kürzungen der Bundesregierung befürchteten bzw. weil sie sich die höheren Vergütungssätze sichern wollten. Zudem wurde 2012 eine Obergrenze in Höhe von maximal 52 GW förderbarer Solarleistung eingeführt.
• Ab 2013 war der Photovoltaik-Zubau stark rückläufig.
• 2014 wurden nur noch 1,9 GW installiert, was unterhalb des von der Bundesregierung vorgegebenen Ausbaukorridors von 2,5 GW liegt.
• Im Oktober 2019 votierte der Bundesrat dafür, diese Förderobergrenze abzuschaffen, der Bundestag stimmte im Mai 2020 zu. Zu diesem Zeitpunkt war diese Grenze fast erreicht. Obwohl bereits im Koalitionsvertrag 2018 vereinbart, 2019 im Rahmen des Klimapakets erneut bestätigt und im Mai 2020 nach Blockaden des Wirtschaftsministeriums (das den Deckel als Pfand für seine Windenergiepolitik benutzte) erneut verkündet, stand die tatsächliche Abschaffung Anfang Juni 2020 weiterhin aus. Darauf reichten Unternehmen der Solarbranche eine Klage beim Bundesverfassungsgericht ein. Mitte Juni 2020 beschloss der Bundestag endgültig die Abschaffung des Solardeckels.